Das Feuer in der Stille
Süddeutsche Zeitung
Der Hubschrauber knattert, das Wlan funktioniert nicht, und immer noch ist Pandemie: Im leeren Nationalstadion von Tokio findet eine Olympia-Eröffnungsfeier für Spiele statt, bei denen immer noch keiner weiß, ob sie eine gute Idee sind.
Und tatsächlich ist es wieder so, wie es praktisch immer ist, wenn man einem Ereignis oder Geschehen länger entgegensieht, womöglich sogar entgegenfiebert. Tritt es dann ein, ist es immer noch mal anders, das Echte schlägt die Vorstellung, die Realität ist wuchtiger als jede Fantasie. Olympia-Eröffnung in Tokio, noch immer in der Pandemie. Die Frage, öffentlich gewälzt seit Monaten, war, ob man das bringen kann, ob das Sinn ergibt. Und wem das nützt. Das Zusammensein feiern zu wollen in einer Zeit, in der immer noch Distanz angesagt ist. Selten, dass die Gegensätze sich so unmittelbar begegnen. Eine Olympia-Eröffnungsfeier ohne Publikum, die kann es eigentlich doch gar nicht geben. Weil eine Feier ohne Gäste alles ist, nur keine Feier.More Related News