Das Ende von Söders One-Man-Show?
Süddeutsche Zeitung
Wie bei der Kommunal-, der Europa- und der Landtagswahl landet die CSU in München hinter den Grünen. Der Weg zu einer liberalen Großstadtpartei ist noch weit - und unumstritten ist der Kurs auch nicht.
Hinten im Saal sind die Tische schon abgeräumt, die Fernsehübertragung auf der Leinwand ist ausgeschaltet. Aber auf der Terrasse der "Nachtkantine", wo der Regen aufs Vordach trommelt, da steht Wolfgang Stefinger mit den letzten 20 Verbliebenen seiner Wahlparty im Werksviertel hinterm Ostbahnhof. Und man kann sagen: Das Lachen im Gesicht des wiedergewählten CSU-Direktkandidaten aus dem Münchner Osten sieht in echt genau so strahlend aus wie auf den Plakaten. Stefinger hat seinen Wahlkreis gewonnen, als einziger Münchner CSU-Kandidat mit mehr als 30 Prozent der Erststimmen und mit knapp zehn Prozent Vorsprung auf die Grüne Vaniessa Rashid. Dieser Wahlkreis galt schon vorher als einziger, der der CSU halbwegs sicher ist, aber Stefingers Ergebnis ist auch unter diesem Gesichtspunkt respektabel.