Das Ende vom Girlboss
Die Welt
Es war das feministische Versprechen der Millennial-Generation: Ihr könnt aus Euch selbst eine Marke machen, erfolgreich sein und dabei authentisch bleiben! Doch plötzlich ist der Girlboss zum Feindbild geworden. Wie konnte das passieren?
Man muss diese Geschichte vom Ende her erzählen. Sängerin Rihanna, 33 Jahre alt, wurde kürzlich vom „Forbes“-Magazin zur reichsten Sängerin der Welt gekürt. Ihr Vermögen, das sie mit ihrer Musikkarriere, aber vor allem mit ihren Unterwäsche- und Kosmetikmarken erwirtschaftete, soll sich auf 1,7 Milliarden US-Dollar belaufen. Noch vor ein, zwei Jahren hätte diese Nachricht für Begeisterungsstürme unter feministischen Karrieregirls weltweit gesorgt. Wir schreiben aber das Jahr 2021, und der Applaus für weibliche Unternehmerinnen wird nicht mehr so einfach gespendet, nicht aus weiblicher Solidarität heraus, nicht aus Fanbewunderung und schon gar nicht aus Anerkennung für eine Erfolgsgeschichte. In der internationalen Ausgabe des „Guardian“ veröffentlichte der politische Stratege und Aktivist Akin Olla einen Essay mit dem Titel: „Sorry, Rihanna. I can’t celebrate billionaires – even if they are Black“, zu Deutsch: „Entschuldige, Rihanna, ich kann Milliardäre nicht abfeiern – auch wenn sie Schwarz sind.“More Related News