Das Ende der Schauspielerei
Die Welt
Die neuen Regeln der Amazon Studios wollen, dass Schauspieler und ihre Rollen übereinstimmen: Nur Schwule sollen Schwule spielen, nur Schwarze Schwarze, nur Behinderte Behinderte. Ging es in dieser Kunst nicht mal darum, so zu tun, als sei man jemand anders?
Unter der Ägide einer gewissen Latasha Gillespie ist man zu folgendem Ratschluss gelangt: Produktionen der Amazon Studios sollen fortan „idealerweise ein Minimum von 30 Prozent Frauen und 30 Prozent Angehörigen einer unterrepräsentierten rassischen/ethnischen Gruppe beinhalten“. Die heikelste Selbstverpflichtung versteckt sich in der Mitte der Liste: „Besetzung von Schauspielern, deren Identität (Geschlecht, Geschlechtsidentität, Nationalität, Rasse/ethnische Zugehörigkeit, sexuelle Orientierung, Behinderung) mit der Figur übereinstimmt.“ Das liest sich wie das Ende der Schauspielerei. Bisher ging es in dieser Kunst doch darum, dass jemand so tat, als wäre er jemand anders – und das so überzeugend, dass das Publikum ihm das abnahm. Bisher war zum Beispiel Sexualität Privatsache. Wie hat man sich das in Zukunft vorzustellen? Muss eine Schauspielerin beweisen, wie lesbisch sie ist, oder reicht die glaubhafte Versicherung?More Related News