Das Ein-Mann-Sonderphänomen
Süddeutsche Zeitung
Der Frankfurter Kevin Trapp ist beim 2:1-Sieg in München der überragende Mann. Und obwohl man das Spiel zum Teil mit der Torhüterleistung erklären kann, liefert es doch ein Muster, wie der FC Bayern zu schlagen ist.
Der Pressesaal in der Münchner Arena ist beileibe keine Provinzbühne mit den Dimensionen einer Abstellkammer. Wer die zur Bühne hin abfallenden Stufen herunterschreitet, wer vorbeiläuft an den Reihen, in denen die Sitze mit rotem Gewebe bezogen sind, den beschleicht das Gefühl, dies alles sei erdacht, um die großen Stoffe des Welttheaters aufzuführen. Als Pep Guardiola genau dort in einem Sommer vor acht Jahren als neuer Trainer des FC Bayern präsentiert wurde, da hatten man noch nie so viele TV-Kameras, Fotoapparate, Blitzlichter und Journalisten auf einem Haufen gesehen. 250 Reporter aus elf Ländern waren gekommen, manche aus Japan, Brasilien und Katar. Und im Atrium wurden Ochsenroastbeef, Kresse-Salat und Queso Manchego serviert, dazu Jamón Ibérico, eingeflogen aus Guardiolas Heimatland, frisch von der Keule.