Das Bundesland, in dem die CDU fast alles verlor
Die Welt
Im Nordosten hat die CDU ein historisch schlechtes Wahlergebnis bei der Landtags- und der Bundestagswahl eingefahren. Auf einen Schlag verlor die Partei alle Direktmandate an die SPD. Ein Ergebnis dürfte die Partei besonders schmerzen.
In Mecklenburg-Vorpommern ist der Niedergang der CDU so deutlich wie in keinem anderen Bundesland sichtbar. Die Partei liegt bei der Landtagswahl auf Platz drei – noch hinter der AfD. Der Plan von CDU-Landeschef Michael Sack, Manuela Schwesig (SPD) als Ministerpräsidentin abzulösen, wirkt rückblickend noch vermessener als die grünen Ambitionen auf das Kanzleramt. Und die Christdemokraten haben alle Direktmandate für den Deutschen Bundestag an die SPD verloren – auch im Wahlkreis von Angela Merkel. Sack zog am Montag die Konsequenz und trat zurück.
Im Wahlkreis Vorpommern-Rügen – Vorpommern-Greifswald I beerbt nach der Niederlage der CDU eine 27-jährige Sozialdemokratin die Bundeskanzlerin, die diesen Wahlkreis seit 1990 für die Union hielt. Anna Kassautzki, Juso-Mitglied und Mitarbeiterin der Universität Greifswald, setzte sich mit 24,3 Prozent der Stimmen als direkt gewählte Abgeordnete durch.