
Das öffentliche Versagen im "Fall Saibou"
n-tv
Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft fährt zu Olympia. Doch weil Joshiko Saibou zum Kader gehört, sind nicht nur Fans verärgert. Weil der Verband zu viele Fragen unbeantwortet lässt zu seinem Spieler, der vor wenigen Monaten noch an der Demokratie zu zweifeln schien.
Es mag nur ein Halbsatz sein. "Wir haben festgestellt, dass unsere Antworten zu nichts führen", leitet der Deutsche Basketball-Bund am Rande der Olympia-Qualifikation seiner Nationalmannschaft seine Erwiderung auf eine Anfrage von ntv.de ein. Es ist ein Halbsatz, der viele Menschen aufregt, die es eigentlich gut mit dem Basketball in Deutschland meinen. Weil der DBB aus dieser Feststellung folgert, nunmehr "keine Fragen mehr zu diesem Thema zu beantworten". Statt Transparenz zu schaffen, zieht sich der Verband zurück, betont etwa wie Bundestrainer Henrik Rödl, es sei "genug gesagt worden". Obwohl der DBB doch selbst gemerkt zu haben scheint, dass dieses Gesagte nicht ausreicht. Das Thema, um das es schon seit Wochen geht, hat Rödl selbst auf die Tagesordnung gesetzt. Indem er Joshiko Saibou in seinen Kader berufen hat. Der zwar entscheidend dazu beigetragen hat, dass die deutschen Herren erstmals seit 2008 und überhaupt zum sechsten Mal insgesamt zum olympischen Turnier reisen dürfen. Die Teilnahme ist ein großer Erfolg, die Euphorie in der Mannschaft groß, abseits davon aber merklich reduziert.
Der Rechtsstreit um die norwegischen Skispringer wegen ihrer manipulierten Anzüge zieht sich weiter hin. Ein Freispruch ist wohl vom Tisch, denn Marius Lindvik und Johann André Forfang werden jetzt wegen Verstößen gegen den FIS-Ethikkodex angeklagt. Doch Andreas Wellinger profitiert davon voraussichtlich nicht.

Am Sonntag jubeln Trainer Oliver Glasner und sein Crystal Palace über den Gewinn des Community Shields, am Montag erleiden sie abseits des Rasens eine Niederlage: Das Team darf nicht in der Europa League spielen. Das hat nichts mit der sportlichen Qualifikation zu tun, sondern liegt am Bürokratischen.