Darum wird sich die Schere zwischen Arm und Reich wieder ein Stück weit schließen
Die Welt
Ein Ende zunehmender Ungleichverteilung sagt der Chefökonom der größten deutschen Landesbank voraus. Moritz Kraemer von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) prognostiziert, der Trend werde sich bald umkehren. Sogar die Reallöhne werden wieder steigen, sagt der LBBW-Chefvolkswirt.
Die Schere zwischen Arm und Reich könnte sich aus Sicht des Chefökonomen der größten deutschen Landesbank mittelfristig wieder ein Stück weit schließen. Dass die Reallöhne angesichts der hohen Inflation sinken, halte er für ein vorübergehendes Phänomen, sagte Moritz Kraemer, Chefvolkswirt der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), der Deutschen Presse-Agentur. „Ich glaube, am Ende werden die Marktkräfte immer obsiegen. Und die Marktkräfte sind dergestalt, dass wir ein schrumpfendes Angebot an Arbeitskräften haben.“
Der Arbeitskräftemangel sei ein volkswirtschaftliches Problem und lasse sich auch durch Einwanderung im großen Stil nicht glaubhaft lösen, weil die Bereitschaft der Gesellschaft dafür fehle, sagte er weiter. „Und wenn sich Unternehmen fragen, wie sie Leute bekommen, dann ist eine offensichtliche Antwort: Man muss mehr bezahlen.“ Auch in den sogenannten prekären Einstellungsverhältnissen werde immer mehr Knappheit existieren.