
Darmstadt: Umstrittene „Planstraße“ wird weiter geplant
Frankfurter Rundschau
Die Darmstädter Koalitionsfraktionen von Grünen, CDU und Volt sowie die FDP stimmen für den Bau einer Entlastungstrasse südlich der Lincoln-Siedlung. Das Vorhaben stößt bei den anderen Oppositionsfraktionen sowie mehreren politischen Jugendorganisationen auf Ablehnung.
Mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen von Grüne, CDU und Volt sowie der FDP hat das Stadtparlament einer Magistratsvorlage zugestimmt, die Planungen zum Bau einer Entlastungsstraße südlich der Lincoln-Siedlung fortzusetzen. Stadtverordnete der Oppositionsfraktionen kritisierten das umstrittene Bauvorhaben. Und auch mehrere Jugendorganisationen sprechen sich gegen den Bau der sogenannten Planstraße A aus.
Carmen Stockert (Uffbasse) monierte, dass „wider alle Vernunft“ ein Teil des Waldes westlich der Heidelberger Straße gefällt werden soll. Der SPD-Vorsitzende Tim Huß und Maria Stockhaus (Linke) verwiesen auf wissenschaftliche Untersuchungen, denen zufolge mit dem Bau von neuen Straßen auch der Verkehr zunehmen wird. Dies sei angesichts der ambitionierten Klimaziele der Stadt und der Absicht, den motorisierten Individualverkehr in den nächsten Jahren deutlich verringern zu wollen, kontraproduktiv. Und auch Erich Bauer (Uwiga) sprach sich dafür aus, auf den Bau der 425 Meter langen Straße zwischen der Heidelberger Straße und der Bundesstraße 3 zu verzichten.
Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Hildegard Förster-Heldmann und der CDU-Vorsitzende Paul Georg Wandrey vertraten hingegen die Auffassung, dass der Bau der Entlastungsstraße für die Lincoln-Siedlung und das geplante Ludwigshöhviertel „notwendig“ und der Eingriff in die Natur „gerechtfertigt“ seien. Auch Frederik Jobst (Volt) und Leif Blum (FDP) äußerten, unter städtebaulichen Gesichtspunkten sei es richtig, die Straße für die beiden autoarmen Wohnquartiere zu bauen, wo einst 8000 Menschen wohnen werden.