
Darmstadt: Stadtrat weiter für Straßenbahn und Straßenbau
Frankfurter Rundschau
Der Darmstädter Verkehrsdezernent Paul Georg Wandrey (CDU) hält eine Tramtrasse durch das Ludwigshöhviertel für die „sinnvollste Variante“, will aber die Streckenführung überprüfen.
In der Diskussion um den geplanten Bau einer Straßenbahntrasse durch das Ludwigshöhviertel bleibt die Stadt bei ihrer Haltung. Auch der neue Verkehrsdezernent, Stadtrat Paul Georg Wandrey (CDU), hat am Mittwoch bekräftigt, dass eine Tram durch das Neubaugebiet auf dem Gelände der ehemaligen Cambrai-Fritsch-Kaserne inklusive dem Bau eines Gleisdreiecks an der Einmündung der Cooperstraße in die Heidelberger Straße die „sinnvollste Variante“ sei. Nach den Diskussionen der vergangenen Wochen im Zusammenhang mit einem Erörterungstermin des Darmstädter Regierungspräsidiums in der Orangerie, kündigte Wandrey gleichwohl an, es würden nun „ergebnisoffen“ alle Möglichkeiten geprüft, den durch den Bau der neuen Tramtrasse geplanten Waldverlust zu minimieren.
Diese Prüfung soll nach Angaben Wandreys voraussichtlich bis Ende des Jahres vorliegen. Der Stadtrat sagte, nach den Erfahrungen im jahrelangen Streit um den Bau der Straßenbahntrasse zum Campus Lichtwiese der Technischen Universität Darmstadt sei es ihm wichtig, dass es eine „Akzeptanz für das Projekt“ gebe. Er wolle eine „Hängepartie vermeiden“, sagte Wandrey.
Aus seiner Sicht, so der Verkehrsdezernent, stehe „in jedem Fall fest“, dass das Ludwigshöhviertel mit der Straßenbahn erschlossen werden müsse. Eine leistungsfähige Anbindung des ehemaligem Kasernengeländes auf dem künftig mehr als 3000 Menschen leben werden, aus zwei Richtungen sei „im Sinne eines stadtweit gedachten Straßenbahnnetzes die sinnvollste Variante“.
Alternative Überlegungen, den öffentlichen Personennahverkehr in dem Viertel mit Pendelbussen sicherzustellen, erteilte der Stadtrat eine Absage. Eine solche Lösung ergebe keinen Sinn und sei auch nicht gleichermaßen attraktiv, weil ein Umstieg von einem auf ein anderes Verkehrsmittel erforderlich wäre, was vermieden werden sollte. Außerdem würden dadurch zusätzliche Busfahrten erzeugt, so Wandrey.
Wie sein Vorgänger Michael Kolmer, der Mitglied der Grünen ist, mit denen die CDU in einer Koalition schon die zweite Wahlperiode zusammenarbeitet, hält auch Wandrey die Erschließung des Quartiers für den motorisierten Verkehr über die Cooperstraße für notwendig.