Dank Corona-Maßnahmen: Kriminalität erneut stark gesunken
n-tv
Hamburg (dpa/lno) - Die Kriminalität in Hamburg ist das sechste Jahr in Folge zurückgegangen. Die Zahl der registrierten Straftaten sank im vergangenen Jahr um acht Prozent auf 186.403, wie aus der neuen polizeilichen Kriminalstatistik hervorgeht. Das sei der niedrigste Stand seit 1979, sagte Polizeipräsident Ralf Martin Meyer am Donnerstag. Im Jahr 2020 hatte die Polizei noch mehr als 203.000 Straftaten erfasst. Die Aufklärungsquote blieb mit 47,6 Prozent nahezu unverändert, 2020 hatte sie 47,7 betragen. Das Risiko, in Hamburg Opfer einer Straftat zu werden, ist den Angaben zufolge so gering wie seit 1976 nicht mehr.
Innensenator Andy Grote (SPD) erklärte den Rückgang vor allem mit den Corona-Maßnahmen. "Das vergangene Jahr war erneut stark geprägt durch die Corona-Pandemie", sagte der Senator. Der harte Lockdown bis Ende Mai mit Schließung der Gastronomie, Ausgangssperren, Alkohol- und Beherbergungsverbot sowie Homeoffice habe die Tatgelegenheiten reduziert, erklärte Meyer. Die Kriminalität habe sich teilweise ins Internet verlagert.
Die Zahl der Wohnungseinbrüche ging um 36 Prozent auf 2204 Fälle zurück und liegt damit auf dem niedrigsten Stand seit 50 Jahren. Deutliche Rückgänge wurden auch bei Diebstählen, Betrügereien und der Gewaltkriminalität insgesamt festgestellt. Die Zahl der schweren und gefährlichen Körperverletzungen nahm dagegen um 1,3 Prozent zu. Die Zahl der Tötungsdelikte stieg um 33 auf 76 Fälle. Allerdings wurden nur neun Taten vollendet, genauso viele wie im Jahr davor.