
"Damit macht es Deutschland Opfern von Menschenhandel sehr schwer"
n-tv
Der erste umfassende Bericht zum Thema Menschenhandel in Deutschland liefert erschreckende Zahlen: Tagtäglich werden drei Fälle festgestellt - und die Dunkelziffer dürfte noch weitaus höher sein. So bleibt das Verbrechen sehr oft unsichtbar, erklärt Naile Tanış vom Deutschen Institut für Menschenrechte im Gespräch mit ntv.de. Die Scham der Betroffenen sei ein nicht zu unterschätzendes Machtinstrument der Täter. Wer es schließlich aus der Ausbeutung schafft, stehe nicht selten vor einer weiteren Odyssee - zumindest, wenn er oder sie nicht legal in Deutschland ist. Der Druck, den Behörden umgehend erfolgsversprechende Informationen zu liefern, sei für sie immens. Die Juristin erklärt, wie die deutsche Gesetze viele Betroffene von Menschenhandel in einen Teufelskreis führen.
ntv.de: Frau Tanış, das Ergebnis Ihres Berichts ist ebenso eindeutig wie erschreckend: Menschenhandel gehört auch in Deutschland zum Alltag. In welchen Bereichen werden Menschen hierzulande ausgebeutet?
Naile Tanış: Um es kurz zu sagen: In sehr vielen Bereichen. Dass es in der Prostitution und in der fleischverarbeitenden Industrie zu Menschenhandel kommt, dürften viele schon einmal gehört haben. Allerdings kommt es in Deutschland auch in Branchen wie der Pflege, der Landwirtschaft, der Gastronomie und im Baugewerbe zu Ausbeutung. Auffällig ist, dass all diese Bereiche etwas gemein haben: Sie sind personalintensiv und haben geringe Einstellungsvoraussetzungen.
Tatsächlich haben viele der Betroffenen überhaupt keinen Draht nach Deutschland, bevor sie hierzulande ausgebeutet werden. Um ganz am Anfang ihrer Odyssee zu beginnen: Wie kommen diese Menschen ins Land?

"Höher, schneller, weiter!" Mit ihren heute 65 Jahren glaubte die erfolgreiche Unternehmerin lange an das alte Wohlstandsversprechen. Doch als Cordula Weimann 2019 in die Augen ihres Enkels blickte, erkannte sie, dass sich etwas ändern muss, "damit auch er eine lebenswerte Zukunft bekommt."So gründete sie die "Omas for Future". Mittlerweile sind sie allein in Deutschland mit über 80 Regionalgruppen vertreten. In ihrem Buch "Omas for Future – Handeln! Aus Liebe zum Leben" zeigt sie nicht nur die aktuellen Probleme in den Bereichen Klimaschutz, Gesundheitspolitik und bei der Bekämpfung von Armut auf, sondern bietet einen konkreten Ausblick in die Zukunft: Wie sieht ein nachhaltiges und gesundes Morgen für Mensch und Natur aus? Wie eine lebenswertere Stadt? Zum Beispiel Berlin: "So viele andere Städte sind glücklicher als die Hauptstadt, obwohl sie alle Voraussetzungen dafür hätte, happy zu sein", so Weimann. "Und wenn man auf den Mittelstreifen des Kurfürstendamms nur ein paar 'Tiny Forests' pflanzen würde, so wie es die Bürgermeisterin von Paris getan hat, dann könnte man auch den Berlinern ihre Stadt zurückgeben", ist sie sich sicher. Dort gab es 2014 drei Kilometer Radwege, "vier Jahre später sind es 1200 Kilometer und die Stadt ist umgekrempelt", führt Weiman als Beispiel an. Warum hat Berlin keine Visionen, fragt sie im Gespräch mit ntv.de, und hofft, dass das "Weiter wie bisher" am Wahlsonntag endlich von einer Vision für die Zukunft abgelöst wird. "Wir müssen uns beeilen, wir hängen 20 Jahre hinterher", sagt sie und macht gleichzeitig jedoch Lust und Mut auf eine gesündere, glücklichere und zufriedenere Zukunft.

Berlin im Winter - das ist ein lebensunfreundlicher Ort. Schafft man den Sommer hier mit Quinoa-Bowl und Aperol Spritz, so braucht es im grauen Januar echtes Seelenessen aus Großmutters Zeiten. Doch wie schmecken Klopse, Schnitzel und Co. in den traditionellen Hauptstadtkneipen oder bei spannenden Newcomern?