Dänen-Trainer tobt über die "Schande" der Regeln
n-tv
Während in Fußball-Deutschland die große Party gefeiert wird, verstehen die Dänen die Regel-Welt nicht mehr. Das 0:2 im Achtelfinale gegen den favorisierten Nachbarn ist schwer. Schwer zu fassen, schwer zu verstehen, schwer zu akzeptieren.
Torwart Kasper Schmeichel blieb minutenlang stehen. Der Kapitän hätte einer der dänischen Helden des Abends sein können. Mehrmals hatte Schmeichel die Dänen mit starken Paraden im Spiel gehalten. Jetzt starrte er geradeaus ins Weite. Ein leerer Blick. Rechts von Schmeichel hockte Verteidiger Joachim Andersen. Auch er war drauf und dran, ein Held zu werden. Binnen vier Minuten erlebte er eine Achterbahnfahrt der Gefühle: vom vermeintlichen Torschützen zum Verursacher des Elfmeters, mit dem Kai Havertz Deutschland die Tür zur Runde der letzten Acht aufschloss.
Kasper Hjulmand dagegen starrte bei Abpfiff nicht umher. Der Trainer der dänischen Nationalmannschaft gratulierte Konterpart Julian Nagelsmann und ging schnurstracks auf das englische Unparteiischen-Gespann um Schiedsrichter Michael Oliver zu. Hjulmand hatte Redebedarf. Es sei um das Handspiel gegangen, das Dänemark auf die Verliererstraße führte, sagte der frühere Trainer von Mainz 05 auf der Pressekonferenz.
"Wir haben so viele Seminare gehabt, in denen die Regel erklärt wurde, was eine unnatürliche Handbewegung ist. Verteidiger müssen die Hände bewegen, sie müssen laufen, stoppen, springen. Was ist eine natürliche Handbewegung und was ist unnatürlich? Kann mir das mal jemand erklären?", fragte er. Eine gute Frage.