
Dänemark macht Krankenhausreform vor
n-tv
Der deutsche Krankenhaussektor soll gründlich reformiert werden. Ein Vorhaben, das Dänemark in ähnlicher Weise schon seit Jahren vorantreibt. Dort hat sich die Gesundheitsversorgung erheblich verbessert. Einen Fehler sollte Deutschland jedoch nicht nachahmen.
Nichts Geringeres als eine "Revolution" des Krankenhaussektors hat Gesundheitsminister Karl Lauterbach angekündigt. Das ist tatsächlich recht treffend. Die verantwortliche Regierungskommission will die Finanzierung und Strukturierung der Kliniken gehörig umkrempeln, hin zu mehr Effizienz und einer höheren Spezialisierung. Für die Bürgerinnen und Bürger hätte das spürbare Auswirkungen auf die Versorgung.
Konkret will die Kommission Kliniken in drei Kategorien einteilen. Künftig soll es Häuser zur Grundversorgung, zur weiterführenden Versorgung und in der Spitze zur spezialisierten Maximalversorgung geben, letztere soll vor allem den Universitätskliniken vorbehalten sein. Zudem ist geplant, mehr Behandlungen ambulant durchzuführen. Die überdurchschnittlich hohen Bettenkapazitäten sollen so abgebaut werden - und mit ihnen Kliniken, die damit obsolet werden.
Einen Hinweis darauf, wie viel Erfolg die Reformbestrebungen versprechen, gibt Dänemark. Deutschlands nördlicher Nachbar hat bereits vor Jahren einen vergleichbaren Wandel vorangetrieben. Auch wenn Dänemark mit rund sechs Millionen Einwohnern um einiges kleiner ist als die Bundesrepublik, stehen beide Länder vor ähnlichen Herausforderungen. Infolge einer alternden Bevölkerung nehmen chronische Erkrankungen zu, zugleich fehlen an vielen Stellen Fachkräfte.
