Dänemark hebt Corona-Beschränkungen auf
DW
Mund-Nasen-Schutz, Impfnachweise, verkürzte Öffnungszeiten für Lokale: All das entfällt ab heute in Dänemark, trotz Rekord-Fallzahlen mit Omikron. "Wir sind durch die kritische Phase durch", so die Ministerpräsidentin.
Deutschlands Nachbar im Norden macht sich trotz einer nach wie vor hohen Zahl an Neuinfektionen von praktisch allen Corona-Beschränkungen frei. Mit Monatsbeginn Februar gelten in Dänemark bis auf vereinzelte Einreiseregeln keine Einschränkungen mehr. Die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes gehört bis auf Weiteres ebenso der Vergangenheit an wie Nachweise über Impfungen, Genesungen und negativen Tests. Großveranstaltungen sind ebenso erlaubt wie der Besuch von Bars und Diskotheken. Dänemark ist das erste EU-Land, das in der Omikron-Welle fast ohne Corona-Maßnahmen auskommen will.
"Wir sind durch die kritische Phase durch", sagte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen. Die Zahl, auf die man nun schaue, sei, wie viele Menschen nach einer Infektion ernsthaft erkrankten. Diese Kurve sei gebrochen. Die milderen Krankheitsverläufe und die hohe Impfquote im Land sind laut Frederiksen die wesentlichen Gründe für die umfassenden Lockerungen. Die Regierung in Kopenhagen stufe COVID-19 nicht mehr als "gesellschaftskritische Krankheit" ein.
Ähnlich waren die Dänen schon einmal im vergangenen September vorgegangen und hatten die Corona-Restriktionen aufgehoben. Dann stieg die Zahl der Neuinfektionen wieder stark, weshalb auch die Beschränkungen wieder eingeführt wurden.
Heute hat das EU-Land mit knapp sechs Millionen Einwohnern eine tägliche Neuinfektionszahl im mittleren fünfstelligen Bereich - Höchststände, die vor dem Aufkommen der Omikron-Variante des Coronavirus kaum vorstellbar waren. Die Zahlen wirken sich jedoch nicht so stark wie befürchtet auf die Lage in den Krankenhäusern und vor allem auf den Intensivstationen aus.
Lediglich Krankenhäuser und Pflegeheime sind angehalten, von Besuchern weiterhin den Gebrauch von Masken und dem Corona-Pass zu verlangen, um Schutzbedürftige und Ältere zu schützen.