Curevac strafft sich - Corona-Strukturen werden abgebaut
n-tv
In wenigen Wochen endet der Pandemiebereitschaftsvertrag - und Curevac streicht in der Corona-Pandemie aufgebaute Strukturen weitgehend zusammen. Nachdem die Impfstoffherstellung bislang floppte, arbeitet das Biotechnologieunternehmen weiter an Vakzinen für die Krebstherapie.
Das Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac zückt nach gestiegenen Verlusten den Rotstift und will effizienter werden. "Wir passen nicht mehr benötigte und Pandemie-bedingte Infrastruktur an, optimieren die Größe unserer Belegschaft und richten unsere Strukturen und Ressourcen auf unseren Geschäftsumfang und unsere Entwicklungsprioritäten aus", sagte Vorstandschef Alexander Zehnder. Im März war bekannt geworden, dass 150 Stellen gestrichen werden sollen. Dies soll über ein Freiwilligen-Programm geschehen, betriebsbedingte Kündigungen seien nicht geplant. Gegenwärtig hat CureVac weltweit rund 1100 Beschäftigte. Zur Höhe der ab dem zweiten Halbjahr erhofften Einsparungen äußerte sich Curevac nicht.
Im vergangenen Jahr verzeichnete Curevac einen Verlust vor Steuern von gut 260 Millionen Euro. Der Umsatz sank im selben Zeitraum um ein Fünftel auf 53,8 Millionen Euro. Dieser Rückgang sei vor allem auf niedrigere Umsätze aus zwei Kooperationen zurückzuführen, hieß es. Das vergangene Jahr schloss CureVac mit Barmitteln von 402,5 Millionen Euro ab.
Das Biotech-Unternehmen galt im Zuge der Corona-Pandemie zunächst als einer der Hoffnungsträger bei der Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Virus. Aber wegen einer vergleichsweise geringen Wirksamkeit hatte Curevac seinen ersten Impfstoffkandidaten aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen. Der Impfstoffhersteller arbeitet aktuell etwa an der Entwicklung eines neuen Corona-Vakzins der zweiten Generation. Außerdem ist das Unternehmen auch an Impfstoffen für die Krebstherapie dran. Ein Produkt ist aber noch nicht auf dem Markt.