
Curevac fordert Anteil an Biontech-Milliarden
n-tv
Es geht um viel Geld: Der Impfstoffentwickler Curevac wirft seinem erfolgreichen Konkurrenten Biontech vor, bei der Impfstoff-Produktion Curevac-Patente verletzt zu haben. Biontech weist das weit von sich. Jetzt landet der Streit vor dem Landgericht Düsseldorf.
Im Rennen um die Entwicklung eines Corona-Impfstoffes hat Curevac gegen den deutschen Wettbewerber Biontech verloren. Jetzt kämpft das Tübinger Unternehmen vor dem Düsseldorfer Landgericht um einen Anteil an den Milliardeneinnahmen, die Biontech mit der Impfstoffproduktion erzielte. Dabei berief sich Curevac an diesem Dienstag in der mündlichen Verhandlung darauf, dass Biontech bei der Entwicklung seines Covid-19-Vakzin Comirnaty Patente und Gebrauchsmuster von Curevac verletzt habe.
In dem Verfahren treffen zwei deutsche Impfstoffpioniere mit sehr unterschiedlichem Schicksal aufeinander. Biontech machte in den Corona-Jahren mit seinem Covid-19-Impfstoff Milliardenumsätze. Curevac scheiterte dagegen nach hoffnungsvollem Start daran, selbst rechtzeitig einen Corona-Impfstoff auf den Markt zu bringen. Das Unternehmen nimmt jedoch für sich in Anspruch, Grundlagentechnologien entwickelt zu haben, die maßgeblich zur Entwicklung sicherer und wirksamer Covid-19-Impfstoffe beigetragen hätten. Bereits im Juli vergangenen Jahres hatte Curevac deshalb Klage gegen Biontec erhoben und "eine faire Entschädigung" für die Verletzung einer Reihe seiner geistigen Eigentumsrechte gefordert, die bei der Herstellung des Corona-Impfstoffs von Biontech und Pfizer verwendet worden seien. Eine konkrete Summe nannte das Unternehmen allerdings nicht.
Biontech weist die Vorwürfe zurück. Die Arbeit des Unternehmens sei "originär". Man werde sich "entschieden gegen alle Anschuldigungen der Patentverletzung verteidigen", betonte das Unternehmen bereits unmittelbar nach Bekanntwerden der Klage. Biontech habe 2020 Comirnaty entwickelt und damit die Impfung von mehr als einer Milliarde Menschen weltweit ermöglicht. Dies habe Millionen von schweren Krankheitsverläufen, Krankenhausaufenthalten und Todesfällen verhindert.