Cum-Ex-Schaden offenbar dreimal höher
ZDF
Mit 150 Milliarden Euro ist der Schaden durch Cum-Ex-Geschäfte und ähnliche Betrugssysteme laut Medien-Recherchen deutlich höher als angenommen.
Der Steuerschaden durch Cum-Ex-Geschäfte und ähnliche Steuertricks ist laut einer internationalen Medienrecherche dreimal so hoch wie bisher angenommen. Insgesamt belaufen sich die Steuerschäden auf rund 150 Milliarden Euro, wie unter anderem die Rechercheplattform "Correctiv" am Donnerstag erklärte.
Neben Deutschland und den USA wurden demnach zwischen 2000 und 2020 mindestens zehn weitere europäische Staaten Opfer von entsprechenden Steuertricks. Der Gesamtschaden in Deutschland betrug laut diesen Recherchen fast 36 Milliarden Euro. 16 Medien waren an der internationalen Recherche beteiligt. Der Bundesregierung sei es bisher nicht gelungen, die Steuertricksereien zu unterbinden, heißt es.
Ursprünglich war man von rund 55 Milliarden Euro ausgegangen. Betroffen sind neben Deutschland und den USA mindestens zehn weitere europäische Länder. Allein deutschen Finanzämtern sind nach Berechnungen des Steuerprofessors Christoph Spengel von der Universität Mannheim fast 36 Milliarden Euro entgangen. Hier war Spengel bei vorigen Berechnungen aus dem Jahr 2018 noch von mindestens 31,8 Milliarden Euro ausgegangen.