CSD und rechter Protest in Döbeln - Straftaten und Anzeigen
n-tv
Hunderte Menschen demonstrieren beim Christopher Street Day (CSD) in Döbeln für die Rechte der LGBTQ-Szene. Zeitgleich läuft eine rechtsextreme Versammlung durch die mittelsächsische Stadt.
Döbeln (dpa/sn) - Begleitet von rechtem Gegenprotest haben Hunderte Menschen den Christopher Street Day (CSD) in Döbeln gefeiert. Unter dem Motto "Bunte Flaggen gegen braune Politik" zogen sie durch die mittelsächsische Stadt, "mit deutlichem Abstand" zu einer Versammlung rechtsextremer Gruppen. Die Polizei trennte die Lager und verhinderte das direkte Aufeinandertreffen, es gab Sichtkontakt und Sprechchöre, wie eine Sprecherin der Leipziger Polizeidirektion sagte. Es gab demnach mehrere Anzeigen wegen Straftaten und Ordnungswidrigkeiten. An dem Einsatz waren rund 180 Beamte beteiligt, auch von Bereitschafts- und Bundespolizei.
Vor Beginn des Umzugs mit Regenbogenfahnen fanden Beamte eine übelriechende Flüssigkeit, vermutlich Buttersäure, wie die Polizei in der Bilanz am Abend mitteilte. Es erging eine Anzeige wegen Sachbeschädigung in Verbindung mit versuchter gefährlicher Körperverletzung. Ein Zusammenhang mit einer Fahrzeugkontrolle in der Nacht zuvor wurde geprüft. Im Transporter des ursprünglich geplanten Versammlungsleiters der rechten Gegendemonstration bemerkten Beamte einen übelriechenden Geruch, fanden aber keine Substanzen.
An Kundgebung und Umzug zum CSD nahmen laut Polizei rund 650 Menschen teil. Dabei fielen eine 35- und eine 36-Jährige auf, die mehrfach Aufkleber mit politischem Inhalt an Bushaltestellen sowie Laternen angebracht haben sollen - und Anzeigen wegen illegalen Plakatierens erhielten.