
Credit Suisse setzt zum Befreiungsschlag an
n-tv
Die Schweizer Credit Suisse strafft sich. Die Geschäftesbereiche werden neu sortiert und Tausende Stellen gestrichen. Finanziert wird der Umbau durch Verkäufe - und den Einstieg Saudi Arabiens.
Die krisengeplagte Credit Suisse baut ihr Geschäft tiefgreifend um. Das Schweizer Institut setzt künftig verstärkt auf weniger schwankungsanfällige Geschäftsbereiche wie das Wealth und das Asset Management und zieht sich aus riskanteren Geschäften zurück. Für den Umbau, der mit einem massiven Stellenabbau einhergeht, besorgt sich die Bank Geld bei den Anlegern und holt eine saudische Bank als Großaktionär an Bord.
Die Schweizer Großbank verkauft einen bedeutenden Teil des Bereichs verbriefte Produkte an die US-Finanzhäuser Apollo und Allianz-Tochter Pimco und dampft das Investmentbanking damit weiter ein. Auch von weiteren Geschäften will sich das Institut trennen. Die Credit Suisse schafft zudem eine Abbaueinheit (Non-Core Unit), um den Abbau nicht-strategischer und margenschwacher Geschäfte zu beschleunigen. Künftig sollen knapp 80 Prozent des Kapitals dem Wealth Management, dem Schweizer Bankgeschäft, dem Asset Management und dem Markets-Geschäft zugeordnet werden.
Zunächst einmal kostet der Umbau Geld: Die Bank erwartet Belastungen von 2,9 Milliarden Franken bis Ende 2024. Teilweise soll dies mit Geld aus einer Kapitalerhöhung finanziert werden. So will die Bank 4 Milliarden Franken einnehmen. Die Saudi National Bank wird 1,5 Milliarden Franken investieren und so mit 9,9 Prozent bei der Credit Suisse einsteigen. Als Teil der Sanierung streicht der Zürcher Traditionskonzern im laufenden Quartal 2700 Stellen. Bis 2025 soll der Personalbestand auf rund 43.000 Mitarbeiter gesenkt werden von zuletzt rund 52.000.
