
"Covid-19 muss unser Tschernobyl-Moment werden"
n-tv
In Genf tag derzeit die jährliche World Health Assembly der Weltgesundheitsorganisation. Zentrales Thema ist Bewältigung künftiger Pandemien, aber auch die ungerechte Verteilung der Impfstoffe zwischen den Staaten. UN-Experte Olaf Wientzek hofft darauf, dass die WHO sich in diesem Jahr auf einen Pandemievertrag einigt, um künftige Krisen zu verhindern oder wenigstens besser vorbereitet zu sein. "Jetzt ist ein Fenster der Gelegenheit dafür da", sagt er im Interview mit ntv.de.
ntv.de: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat zum Auftakt der WHO-Jahrestagung für einen Pandemievertrag geworben. Was ist daraus geworden? Olaf Wientzek: Es war von Anfang an klar, dass das kein einfaches Thema sein würde, weil es unter einigen Ländern erhebliche Vorbehalte gegenüber einem solchen Pandemievertrag gibt. Daher war es alles andere als sicher, dass es dafür Unterstützung gibt. Die Mitgliedstaaten der WHO werden sich nun wohl auf einen Mittelweg einigen: Im November wird eine weitere Sitzung der Weltgesundheitsversammlung stattfinden, die nur dieses Thema bearbeiten soll. Bis dahin soll geklärt werden, was in diesem Vertrag stehen kann. Das ist schon ein Erfolg, denn bis vor wenigen Tagen hatten einige Länder noch große Bedenken, diese Initiative auch nur zu diskutieren.
Sie hatten sich doch längst verabschiedet, nun sind sie wieder da: Der ganze alte Bundestag kommt in Berlin zusammen, um über die Schuldenpläne von Union und SPD zu diskutieren. Im Zentrum des Geschehens: die Grünen. Um deren Zustimmung werben die kommenden Regierungsparteien. Doch die zieren sich genüsslich.