Covid-19-Antikörper in Kenia weit verbreitet
ZDF
Offizielle Corona-Zahlen in Kenia waren nie sehr hoch - aber gerade in der Hauptstadt haben mehr als 60 Prozent der Menschen Antikörper. Warum?
Während in Deutschland die Zahlen steigen, wurden in Kenia in den letzten Wochen nur wenige Ansteckungen registriert. In der Covid-Station des Nairobi Hospitals, die vor einem Jahr eingeweiht wurde, sind noch drei Betten belegt. Mit Hilfe der UN wurde die 135 Betten starke Isolationsstation gebaut. In der dritten Welle in Kenia war sie komplett ausgelastet.
Reuben Okioma leitet die größte Covid-Station des Landes. Dass er hier gerade kaum Arbeit hat, dafür sieht er unterschiedliche Ursachen. Wohl der Hauptgrund: die Verbreitung von Antikörpern. "Am Ende der dritten Welle im April waren es 68 Prozent, wenn man das auf die vierte Welle überträgt, glaube ich, dass wir bei über 80 Prozent liegen. Und das könnte uns einen sehr bedeutenden Grad an Herdenimmunität gegeben haben."
In Kenias größtem Slum Kibera ist es eng, es gibt kein fließendes Wasser, rund eine halbe Million Menschen leben hier dicht an dicht - beste Bedingungen für die Ausbreitung eines Virus. Und doch blieb hier, wie auch im Rest von Kenia, die befürchtete Corona-Katastrophe aus. Studien zeigen vermehrt, dass Corona sich hier ebenso ausgebreitet hat - aber mit milderen Auswirkungen.