![Coronavirus: Der Sommer als Verbreitungsbremse?](https://www.fr.de/bilder/2021/07/05/90843659/26458418-sommer-sonne-blauer-himmel-gefallen-dem-virus-meist-weniger-als-den-menschen-1my0CZp6MCef.jpg)
Coronavirus: Der Sommer als Verbreitungsbremse?
Frankfurter Rundschau
Eine britische Studie stellt für die Übertragung von Sars-CoV-2 ein „starkes saisonales Muster“ fest. Ist also alles besser, wenn es nur wärmer wird? Nicht unbedingt.
Frankfurt - Atemwegsinfekte wie Rachenentzündung, Schnupfen oder Bronchitis und auch die Grippe haben im Herbst und Winter Hochsaison. Die Gründe dafür sind vielfältig: Viele Viren bevorzugen niedrige Temperaturen, gleichzeitig wirken sich Kälte sowie der mit einem sinkenden Vitamin-D-Spiegel verbundene Mangel an Sonnenlicht nachteilig auf die Abwehrkräfte aus. Zudem halten sich die Menschen häufiger eng beieinander in Innenräumen auf, wo das Risiko, sich mit solchen Erregern anzustecken, deutlich höher ist als Freien. Trockene Heizungsluft macht die Schleimhäute zusätzlich anfälliger für Infektionen. Von Beginn der Pandemie an wurde vermutet, dass es sich bei Sars-CoV-2 ähnlich verhalten könnte. Denn auch das 2019er Coronavirus wird über Aerosole und Tröpfchen übertragen und befällt zuerst die Schleimhäute in Nase und Rachen. Blickt man auf die Entwicklung der Infektionszahlen in Ländern verschiedener Klimazonen, so finden sich tatsächlich Anzeichen, die auf Saisonalität hinweisen. So sanken 2020 und 2021 in Deutschland und anderen Ländern Mitteleuropas die Infektionszahlen, als es im Frühjahr wärmer wurde – während sie etwa in Chile oder Argentinien mit ihren entgegengesetzten Jahreszeiten ab April stark anstiegen. Allerdings ist das in den jeweiligen Klimazonen nicht einheitlich zu beobachten. In Südafrika beispielsweise folgen die Infektionszahlen keinem jahreszeitlichen Schema. Zwar ist aktuell die Situation im nun beginnenden Winter dramatisch, Spitzenwerte gab es in Südafrika aber ebenfalls in den dortigen Sommermonaten Januar und Februar.More Related News