
Coronavirus: Delta 2.0 grassiert in Australien
Frankfurter Rundschau
Eine Mutation könnte der Grund für den erneuten Anstieg der Corona-Infektionen in Australien sein. Weitere Corona-Varianten werden in Malaysia identifiziert.
Sydney – Australien war bislang sehr gut durch die Corona-Pandemie gekommen – wie viele Fachleute vermuten, auch aufgrund harter Einschränkungen und einer strikten Strategie der Abriegelung; Ziel der Politik war „Zero Covid“. Doch seit Juli steigen die Zahlen trotz des schnellen Reagierens der australischen Politik auf kleinste lokale Ausbrüche kontinuierlich und haben am Sonntag mit 909 gemeldeten täglichen Neuinfektionen einen bislang nicht gekannten Höchststand erreicht. Forschende der Universität New South Wales und des Prince of Wales Hospitals in Sydney haben nun herausgefunden, dass in Australien eine neue – also mutierte – Form der Delta-Variante grassiert, die für den Anstieg der vergangenen Wochen verantwortlich sein könnte. Ihre Erkenntnisse wurden unter dem Titel „Rapid spread of a Sars-CoV-2 Delta variant with a frameshift deletion in ORF7a“ auf dem preprint-Server medRxiv veröffentlicht und bislang noch nicht unabhängig begutachtet. Die beiden Studienautoren Charles Pflege und William Rawlinson haben bei der Delta-Variante „zweiter Generation“ eine genetische Veränderung identifiziert, die einen als „ORF7a“ bezeichneten Abschnitt des Virus betrifft. Diese Mutation hemmt ihrer Ansicht nach möglicherweise einen „Restriktionsfaktor“ der Wirtszellen. Dabei handelt es sich um ein Protein, das dafür sorgt, dass vom Corona-Virus befallene Zellen sich selbst vernichten, man spricht auch vom programmierten Zelltod, der mit dem Fachbegriff Apoptose bezeichnet wird.More Related News