Corona zwingt FMC zur scharfen Bremsung
n-tv
Die sich wieder verschärfende Corona-Pandemie zwingt den Gesundheitskonzern FMC zu radikalen Schritten. Mit dickem Rotstift will das Unternehmen nun gegensteuern. Jede fünfte Stelle soll wegfallen und die Struktur deutlich gestrafft werden.
Die Corona-Pandemie wird für den Dialysekonzern Fresenius Medical Care zu einer größeren Belastungsprobe. Denn wegen der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante sterben wieder mehr Dialysepatienten von FMC an Covid-19. "Daraus resultierte ein deutlich stärkerer Covid-19-Effekt auf unser Geschäft als wir Anfang des Jahres prognostiziert hatten", sagte FMC-Chef Rice Powell. Er sprach von einer nie dagewesenen Situation, die weiter täglich viele Menschenleben koste. Die Tochter des Gesundheitskonzern Fresenius soll nun mit einem einfacheren Betriebsmodell wetterfest gemacht werden, wodurch die Kosten deutlich sinken sollen. Rund 5000 der über 125.000 Arbeitsplätze fallen weltweit weg.
Wo die Stellen gestrichen werden sollen und wieviele davon womöglich auf Deutschland entfallen, steht noch nicht fest, erklärte Powell. Künftig will FMC sein Betriebsmodell auf nur noch zwei weltweite Segmente ausrichten. In einem wird das bisher dezentralisierte Geschäft mit Produkten für Dialysezentren, die Heimdialyse und Intensivmedizin gebündelt. Das andere Segment umfasst das Geschäft mit Gesundheitsdienstleistungen, das rund 80 Prozent des Konzernumsatzes ausmacht.
In den europäischen Chefetagen trübt sich der Blick auf die Lage ein. In der Industrie weitet sich die Krise aus - und nun schwächeln auch noch die Dienstleister. Vor Experten rückt eine Erholung der Konjunktur damit in einige Ferne. Einer der Gründe für den Pessimismus ist auch die politische Schwäche Deutschlands und Frankreichs.