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Corona-Zahlen in Deutschland steigen weiter – Experten zeigen sich vor Winter besorgt
Frankfurter Rundschau
In NRW steigen die Zahlen an Corona-Infektionen wieder. Um Krankenhäuser zu entlasten empfehlen Experten zur Grippeimpfung. Von einer neuen Corona-Welle ist nicht die Rede.
Düsseldorf – In den vergangenen Monaten war es ruhiger um den Coronavirus. Doch die Zahlen steigen unter anderem in Nordrhein-Westfalen wieder an – und das, obwohl kaum getestet wird. Expertinnen und Experten erklären, dass Corona-Infektionen zukünftig wie die Grippe besonders im Winter zum Krankenhaus-Alltag gehören. Sie warnen vor Überlastung und empfehlen die Grippeimpfung.
Neben steigender Infektionszahlen gebe es laut Gerald Gaß, auch wieder mehr Covid-positiv getestete Patienten auf Intensivstationen. „Wir haben keine absolute Immunität gegen Covid, von daher wird es immer wieder Infektionsausbrüche geben“, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) der Rheinischen Post. Ein harter Infektionswinter sei zu erwarten.
Problematisch seien jedoch vielmehr andere Erkrankungen und ihre Folgen: „Für den Herbst und Winter gehen wir davon aus, dass es wie auch im vergangenen Jahr noch weitere Nachholeffekte von anderen Atemwegserkrankungen geben wird“, erklärt Gaß. „Symptomatische Corona-Infektionen werden auftreten und zusammen mit RSV und Influenza zu deutlichen Arbeitsausfällen führen“, erklärt auch Intensivmediziner Christian Karagiannidis der Tageszeitung.
Um Krankenhäuser zu entlasten, so Gaß, sei es wichtig, dass sich möglichst viele Menschen gegen die Grippe impfen lassen. Besonders Mitarbeiter:innen im Gesundheitswesen und Risikopatienten:innen sollten Covid, RSV, und vor allem die Grippeimpfung auf dem neusten Stand halten. „Im Herbst und Winter sollten wir auf hochvulnerable Patienten:innen und ältere Menschen durch einen individuellen Schutz besonders achten“, erklärt Karagiannidis. „Aber nicht mehr im Rahmen von generellen Allgemeinmaßnahmen, sondern lokal und individuell gut abgestimmt anhand des Risikoprofils.“
Nicht jeder müsse sich um eine neue Corona-Impfung kümmern, denn Karagiannidis „halte den generellen Schutz vor schweren Covid-Verläufen in der Bevölkerung in Anbetracht der Impfungen und durchgemachten Infektionen weiterhin für sehr gut.“