Corona: Weniger Tests, aber höhere Positivrate
Frankfurter Rundschau
In Hessen steigen die Zahlen der Coronavirus-Fälle stark an. Bei einer 2G-Veranstaltung in Gießen wurden elf Infektionen nachgewiesen. Der Main-Kinzig-Kreis plädiert für ein 2G-Plus-Modell bei Kulturveranstaltungen.
Die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus in Hessen nehmen weiter zu. Am Freitag meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) 1415 neue Fälle im Bundesland. Zudem wurden fünf neue Todesfälle in den vergangenen 24 Stunden registriert. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist auf 111,6 Fälle pro 100 000 Einwohner gestiegen. Vor einer Woche lag die Zahl noch bei 73. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg der Hospitalisierungsrate auf 3,73, die den Intensivstationen zu schaffen macht (siehe nebenstehenden Bericht).
In Offenbach, wo die Sieben-Tage-Inzidenz mit 178,8 am höchsten ist, glaubt man, dass schon bald die Neuinfektionen in den anderen Kommunen und Kreisen weiter zunehmen werden. „Der Anstieg findet statt, obwohl viele Menschen geimpft und damit weniger ansteckungsgefährdet sind. Und obwohl die Zahl der Tests insgesamt gesunken ist“, sagt Bernhard Bornhofen, der Leiter des Gesundheitsamtes in Offenbach. Die Positivrate steige jedoch und liege bundesweit bei elf Prozent. Die Tests, die die Stadt bei der Kontaktnachverfolgung beauftragt, hätten eine Positivrate von über 30 Prozent. Das liege in erster Linie an der ansteckenderen Delta-Variante.
„Epidemiologen und das RKI haben diesen Anstieg für den Herbst zutreffend prognostiziert und es gab dazu Modelle“, sagt Bornhofen. Hinter Offenbach haben der Odenwaldkreis (150,9) und die Stadt Frankfurt (142,5) die höchste Inzidenz. Die niedrigste Inzidenz weist der Kreis Hersfeld-Rotenburg auf (44,9).