Corona: Virologe Drosten nimmt wirre Behauptung auseinander
Frankfurter Rundschau
Der Virologe Christian Drosten äußert sich auf Twitter zur These, dass man mit einer Infektion das Immunsystem trainieren könne – und zerlegt diese.
Berlin – Virologe Christian Drosten, Chef der Berliner Charité, hat anstrengende Monate hinter sich. Seit Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 klärt er über die Gefährlichkeit des Virus auf. Seine Forschungsgruppe war maßgeblich an der Entwicklung des weltweit ersten Diagnostiktests für Sars-CoV-2 beteiligt.
Und obwohl Drosten zu den „weltweit führenden Experten im Hinblick auf Coronaviren“ (Fachmagazin Science) zählt, ist er insbesondere für sogenannte „Querdenker“ und Impfgegner:innen ein rotes Tuch. Oder vielleicht insbesondere deshalb, schließlich ist er auch auf Twitter aktiv, um die dort vertretenen Nutzer:innen an seiner wissenschaftlichen Expertise teilhaben zu lassen.
So auch am Mittwochabend (29.12.2021), als sich Drosten auf der Plattform erstmals seit 23. Dezember zurückmeldete. „Wer glaubt, durch eine Infektion sein Immunsystem zu trainieren, muss konsequenterweise auch glauben, durch ein Steak seine Verdauung zu trainieren“, schrieb er in einem Tweet – und erhielt dafür nicht nur Zuspruch. Tatsächlich hatte Drosten in seinem NDR-Podcast „Corona Update“ im September gesagt: „Ich will eine Impfimmunität haben, und darauf aufsattelnd, will ich dann aber durchaus irgendwann meine erste allgemeine Infektion und die zweite und die dritte haben.“