
Corona- und Grippe: Impfung benötigt konkreten Zeitabstand
Frankfurter Rundschau
Die Grippesaison steht bevor. Viele überlegen sich, sich impfen zu lassen. Doch was ist, wenn ich bereits die Corona-Impfung erhalten habe? Das müssen Sie beachten.
Berlin – Die vierte Corona-Welle ist in vollem Gange, Virologe Christian Drosten (49) schätzt die Lage als eine „echte Notfallsituation“ ein. Denn die Fallzahlen haben ein Rekordhoch erreicht, sie sind so hoch wie nie. Zugleich steht der Winter an und damit auch wieder die Grippezeit. Risikogruppen wie chronisch Kranken, Senioren und Schwangeren wird zudem von der Ständigen Impfkommission (Stiko) empfohlen, sich gegen die Grippe impfen zu lassen. Doch was ist, wenn man erst vor kurzem eine Coronaimpfung erhalten hat? Sollte man besser noch warten oder geht es sogar gleichzeitig?
Diese Frage verunsichert viele Menschen. Schließlich wollen sie nicht riskieren, dass der Impfschutz abgeschwächt wird oder fürchten mögliche Nebenwirkungen*. Doch das Robert Koch-Institut (RKI) kann hier Entwarnung geben: Tatsächlich darf die Influenza-Impfung zeitgleich mit der Corona-Impfung verabreicht werden. Das heißt konkret: Es braucht keinen zeitlichen Abstand zwischen den Impfungen.
Aber nur, wenn es sich bei der Grippeimpfung um einen Totimpfstoff handelt. Wer sich nicht sicher ist, kann seinen Hausarzt fragen. Doch laut RKI handelt es sich bei den hierzulande verfügbaren Grippeimpfstoffen* meist auch um Totimpfstoffe. Das bedeutet, dass die Impfung abgetötete Krankheitserreger enthält, die in den Körper gelangen*, aber den gleichen Effekt haben sollen wie andere Impfstoffe. Für Kinder ist allerdings auch ein Lebendimpfstoff in Form eines Nasensprays zugelassen. Detaillierte Informationen zu zugelassenen Influenzaimpfstoffen stellt das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) zur Verfügung.