Corona: Trügerische Entwarnung in der Türkei?
DW
Kaum sinkt die Zahl der Corona-Neuinfektionen, will die türkische Regierung wieder zurück zum Alltag. Der Schritt erfolge zu früh, warnen türkische Ärzte, weil die Delta-Mutation sich auch in der Türkei ausbreitet.
In keinem europäischen Land schossen Mitte April die Corona-Infektionszahlen so stark in die Höhe wie in der Türkei - täglich infizierten sich bis zu 63.000 Menschen. Allein die größte türkische Stadt Istanbul erreichte eine 7-Tage-Inzidenz von rund 850. Die türkische Regierung reagierte zwar spät, dann aber konsequent, um die dritte Welle zu brechen. Wochenlang mussten alle Betriebe schließen, darunter auch Restaurants und Cafés. Bürger durften ihre Wohnungen nur noch aus triftigen Gründen verlassen. Die strengen Maßnahmen sollten sich auszahlen - heute ist das Infektionsgeschehen weitestgehend eingedämmt: Die Infektionszahlen in der Türkei sind in den letzten Wochen stetig gesunken, zurzeit liegt die 7-Tage-Inzidenz knapp unter 46. Deshalb ist mittlerweile auch das Auswärtige Amt dazu übergegangen, die Türkei nicht mehr als "Hochinzidenzgebiet", sondern nur noch als "Risikogebiet" einzustufen.More Related News