Corona-Totimpfstoff: Valneva-Chef mit dringendem Appell an Ungeimpfte
Frankfurter Rundschau
Zahlreiche Ungeimpfte warten auf die Zulassung von Corona-Totimpfstoffen. Der Chef des Herstellers Valneva richtet sich mit einem Appell an Ungeimpfte.
Frankfurt – In Deutschland sind erst 69,7 % der Menschen gegen das Coronavirus geimpft. Inmitten der vierten Pandemie-Welle steigen gleichzeitig die Neuinfektionen mit Sars-CoV-2. Viele davon betreffen Ungeimpfte, oftmals aus Risikogruppen. Ein Grund, weshalb manche Menschen noch nicht gegen Corona* geimpft sind, ist, dass sie auf sogenannte Totimpfstoffe warten. Dabei handelt es sich um Vakzine der traditionellen Art. Ein Totimpfstoff enthält lediglich abgetötete Viren und vermehrt sich nach der Impfung nicht im Körper, wie Martina Sester, Professorin für Immunologie an der Universität des Saarlandes, gegenüber dem BR erklärt.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung definiert Totimpfstoffe wie folgt: „Totimpfstoffe enthalten abgetötete, also nicht mehr vermehrungsfähige Krankheitserreger. Hierzu zählt man auch solche Impfstoffe, die nur Bestandteile oder einzelne Moleküle dieser Erreger enthalten. Je nach Art der Herstellung und dem Grad der Aufreinigung spricht man von Ganzvirus-, Spalt- oder Untereinheiten- (Subunit-) Impfstoffen. Beispiele sind Impfstoffe gegen Hepatitis A (Ganzvirus-) und Influenza (Spalt- und Subunit-Impfstoffe).“
Ein solcher Totimpfstoff ist das Mittel von Valneva. Das Vakzin durchläuft derzeit eine beschleunigte Prüfung der europäischen Arzneimittelagentur EMA und könnte somit bald in der EU zugelassen werden.* Trotz einer möglichen baldigen Zulassung des Corona-Totimpfstoffs hat der Chef von Valneva nun vom Abwarten darauf abgeraten: „Ich rate niemandem, auf unseren Impfstoff zu warten“, so Thomas Lingelbach gegenüber dem Nachrichtenmagazin Spiegel. Diese Vorgehensweise sei schlichtweg „ethisch inakzeptabel“.