Corona-Tests an Schulen bleiben und Maskenpflicht fällt weg
n-tv
Erfurt (dpa/th) - Auch nach dem Auslaufen der meisten Corona-Regeln in Thüringen sollen Schüler und Lehrer weiterhin zwei Mal pro Woche auf Corona-Infektionen getestet werden. Die entsprechende Verordnung werde verlängert, kündigte das Bildungsministerium am Donnerstag in Erfurt an. Zuvor hatte der Landtag beschlossen, nicht von Hotspot-Regelungen Gebrauch zu machen und stattdessen viele Corona-Maßnahmen am 2. April auslaufen zu lassen. Die Koalitionäre Linke, SPD und Grüne hatten sich für eine Fortsetzung der Regeln eingesetzt, fanden aber im Parlament in den Reihen von CDU und FDP dafür keine Unterstützung und verfehlten damit eine Mehrheit.
Nach Angaben des Bildungsministeriums fehlt dadurch unter anderem die Rechtsgrundlage für eine Maskenpflicht an Schulen, die damit ab Montag wegfällt. Im Schulbus als öffentliches Verkehrsmittel hingegen müssen die Schüler weiterhin eine Maske tragen. Auch Distanzunterricht soll je nach Infektionsgeschehen möglich bleiben - unter welchen Voraussetzungen, soll per Dienstanweisung geregelt werden. Für die Kindergärten läuft die Pflicht aus, ein Testangebot aufrechtzuerhalten. Ab Montag werden Corona-Tests in den Kitas damit auch nicht mehr vom Land bezahlt.
Bildungsminister Helmut Holter (Linke) zeigte sich enttäuscht von der Abstimmung im Landtag über die Fortführung der Corona-Regeln. "Ich hätte erwartet, dass wir angesichts der aktuellen Situation bis Ostern weiter ein höheres Maß an Schutzmaßnahmen hätten aufrechterhalten können", sagte er. Dies sei der allgemeine Wunsch im Thüringer Bildungswesen gewesen. "Gerade die Maske bleibt eine wirksame Schutzmaßnahme." Holter rief dazu auf, mindestens bis Ostern, freiwillig an den Schulen dort Masken zu tragen, wo dies bisher bereits üblich war.
Der Linken-Bildungspolitiker Torsten Wolf wies auf die vielen Corona-Infektionen an Thüringer Schulen hin. "Wer jetzt die Weiterbenutzung von Masken an den Schulen aufgibt, trägt die Verantwortung, wenn sich das Infektionsgeschehen an den Schulen und durch die Schulen weiter ausbreiten sollte."