Corona-Rekordwerte: Mehr Druck auf Ungeimpfte
ProSieben
In Österreich dürfen ab Montag Menschen ohne Corona-Impfung beispielsweise Lokale, Friseure und Veranstaltungen nicht mehr besuchen. Auch in Deutschland wird der Ruf nach strengeren Regelungen lauter.
Nach der Verschärfung der Corona-Regeln in Österreich wird auch in Deutschland der Ruf nach stärkeren Einschränkungen für Ungeimpfte lauter. Ärztepräsident Klaus Reinhardt verlangt, auch hierzulande nur noch Geimpften oder Genesenen den Besuch von Restaurants, Veranstaltungen oder Kinos zu erlauben. Ähnlich äußerte sich der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert, die 2G-Regel solle "am besten in allen Bereichen greifen, die nicht wie Lebensmittelgeschäfte oder Drogerien zum täglichen Bedarf gehören".
Österreich hatte am Freitag im Kampf gegen die vierte Corona-Welle beschlossen, eine bundesweite 2G-Regel einzuführen. Menschen ohne Impfung dürfen ab Montag keine Lokale, Friseure und Veranstaltungen mehr besuchen. Dasselbe gilt für den Zutritt zu touristischen Betrieben. "Es ist schlicht und einfach unsere Verantwortung, die Menschen in unserem Land zu schützen", begründete Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) die drastischen Schritte. Auch in Österreich ist die Zahl der Neuinfektionen zuletzt stark angestiegen.
In Deutschland setzt ab Montag als erstes Bundesland Sachsen die 2G-Regel in Teilen des öffentlichen Lebens flächendeckend und verpflichtend um. Damit haben nur noch Genesene und Geimpfte Zutritt etwa zur Innengastronomie, Diskotheken oder Freizeit- und Kultureinrichtungen. Auch Großveranstaltungen wie Fußball im Stadion sind betroffen, der Einzelhandel oder Gottesdienste nicht.
Der Präsident der Bundesärztekammer forderte die Politik bundesweit zum Handeln auf. "Wir brauchen jetzt klare Regeln, um die Infektionsketten zu durchbrechen", sagte Reinhardt der "Passauer Neuen Presse" am Samstag. "Der Besuch etwa in der Gastronomie, bei Veranstaltungen oder im Kino sollte nur noch Genesenen und Geimpften vorbehalten bleiben."