
Corona-Proteste: „Lügenpresse“-Parolen vor ZDF-Studio - Eskalation in mehreren Städten
Frankfurter Rundschau
Bundesweit demonstrieren am Montagabend erneut mehrere Zehntausend vorgeblich gegen Corona-Maßnahmen. Teils scheint dies nur ein Vorwand.
Update vom 04.01.2022, 06.25 Uhr: Die Parole erinnert an die extrem rechte „Pegida“-Bewegung: Ein Aufzug mit mehreren hundert Gegnern der Corona-Politik hat am Montagabend vor dem ZDF-Hauptstadtstudio eine Zwischenkundgebung gehalten und Parolen wie „Lügenpresse“ gerufen. Ein Tagesspiegel-Reporter veröffentlichte ein Video auf Twitter, in dem die Slogans der Demonstranten zu hören waren.
Zu gewaltsamen Zwischenfällen kam es nach Polizeiangaben nicht. Gegen 20:30 Uhr endete der angemeldete Aufzug am Berliner Alexanderplatz, wo er auch begonnen hatte. Der Deutsche Journalisten-Verband sprach auf Twitter von einer «kleinen radikalen Minderheit der Impfgegner, Querdenker, Corona-Leugner, Medienhasser und Demokratiefeinde», die sich vor dem ZDF-Hauptstadtstudio versammelt habe. Die Solidarität des Verbandes gelte den Kolleginnen und Kollegen vor Ort und im Gebäude.
+++ 22.35 Uhr: Nach Eskalationen in Frankfurt und Fulda ist es auch bei den Corona-Protesten in Magdeburg am Montagabend zu Ausschreitungen gekommen. Die Polizeiinspektion der Landeshauptstadt sprach von durchbrochenen Polizeiketten, Flaschenwürfen auf Beamte und Pyrotechnik. Nach ersten Erkenntnissen wurden aber keine der Polizist:innen verletzt. In der Landeshauptstadt hatten sich laut Polizei etwa 2500 Menschen versammelt. Die Versammlung sei, wie die meisten in der Region, nicht angezeigt gewesen, hieß es.