
Corona-Pass ist in Italien Pflicht
DW
Wer sich nicht impfen lassen will, für den wird es teuer. Kritiker sagen, nun müsse man bezahlen, um zu arbeiten. In mehreren Städten gibt es Proteste.
In Italien ist an diesem Freitag die Coronapass-Pflicht am Arbeitsplatz in Kraft getreten. Sie gilt gleichermaßen im öffentlichen Dienst wie in der Privatwirtschaft. Im Betrieb oder in staatlichen Einrichtungen dürfen nur noch diejenigen erscheinen, die eine Corona-Impfung, eine überstandene Erkrankung oder einen negativen Test nachweisen können. Wer ohne diese Bestätigung - den sogenannten "Grünen Pass" - zur Arbeit kommt, riskiert 1000 Euro Bußgeld. Wer fernbleibt, weil er den Nachweis nicht erbringen kann oder will, muss mit unbezahlter Freistellung rechnen.
Von dem Dekret sind rund 23 Millionen Beschäftigte betroffen. Arbeitnehmer und Beamte, die sich nicht gegen COVID-19 impfen lassen wollen, müssen alle 48 Stunden einen Test machen, der sie 15 Euro kostet. Kritiker klagen, nun müsse man bezahlen, um arbeiten zu gehen. Die Impfung sei kostenlos, erwidern Mitglieder der Regierung von Ministerpräsident Mario Draghi. Der will mit der Nachweispflicht die Impfquote erhöhen. Bisher haben nach offiziellen Zahlen 85 Prozent der Italiener über zwölf Jahren mindestens eine Impfdosis erhalten.