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Corona-Pandemie: Zerrissenheit als Lebensgefühl
DW
Eine Studie zu Corona. Die kirchlichen Macher sprechen von der ersten umfassenden Erhebung zu den Langzeitfolgen der Pandemie. Sie rechnen mit dauerhaften gesellschaftlichen Folgen.
Die Schilderung ist dramatisch. Seit 20 Jahren, sagt Schwester Sonja Rönsch, leite sie die Diakonissenanstalt Emmaus in der Oberlausitz, im Südosten der Bundesrepublik. Mehrfach sei der Betrieb in dieser Zeit umstrukturiert worden. "Aber der April 2020, der hat alles getoppt."
Zu Emmaus gehört ein Pflegeheim mit gut 90 Plätzen. Binnen eineinhalb Tagen war die Hälfte der Bewohnerinnen und Bewohner, aber auch der Pflegekräfte infiziert. "Wir sind von Corona überschwemmt worden", sagt Sonja Rönsch. Und sie berichtet, wie sie das Nötigste nur mit Mühe habe organisieren können. Zu einigen Masken kam sie durch Anrufe beim sächsischen Ministerpräsidenten, ein paar Schutzanzüge stellten Malerbetriebe und die Polizei zur Verfügung. "Überlebt haben wir das ganze, weil Menschen sich haben berühren lassen und ihre Schränke aufgemacht haben."