Corona: Olaf Scholz kündigt weitere Einschränkungen an
DW
Erstmals seit 17 Jahren wird die Neujahrsansprache von einem Mann gehalten. Nach einem turbulenten Jahr stimmt Bundeskanzler Scholz die Deutschen auf 2022 ein. Es beginnt so belastend, wie das alte endet: mit Corona.
Keine rauschenden Silvester-Partys, kein großes Feuerwerk - das Pandemie-Jahr 2021 geht in Deutschland genauso unspektakulär zu Ende wie schon 2020. Mit einer Veränderung: Während sich vor einem Jahr noch Angela Merkel im goldfarbenen Blazer mit einer Neujahrsansprache ans Volk wendete, ist es nun Olaf Scholz, der sich im dunklen Anzug aus dem Kanzleramt meldet.
Mit der SPD gewann Scholz im September die Bundestagswahl, seit Dezember regiert er zusammen mit den Grünen und der FDP. "Der reibungslose, mitunter fast freundschaftliche Übergang von der alten Bundesregierung zur neuen hat überall in der Welt viel Anklang gefunden", so beginnt der neue Bundeskanzler seine Neujahrsansprache und betont damit etwas, das tatsächlich nicht selbstverständlich ist.
Scholz hat das Land in schwierigen Zeiten übernommen. Die vierte Pandemie-Welle ist noch nicht zu Ende, da rauscht die fünfte Welle mit der Virus-Variante Omikron an. Zu einer Zeit, in der viele Menschen mehr als pandemiemüde sind. "Die Corona-Pandemie mit ihren Belastungen und tiefgreifenden Einschränkungen steckt uns allen in den Knochen", stellt der Kanzler fest.
Hoffnung auf ein schnelles Ende gibt es nicht. Im Gegenteil. Allen sei klar, dass die Pandemie nicht vorbei sei. "Heute und in den nächsten Wochen gelten deutliche Beschränkungen, auch für private Kontakte", kündigt Scholz mit Blick auf den Beginn des neuen Jahres an. "Bitte nehmen Sie diese Beschränkungen sehr ernst." Am 7. Januar will sich der Bundeskanzler erneut mit den Ministerpräsidenten der Länder treffen und über weitere Maßnahmen beraten.
Corona in den Griff zu bekommen, das sei eine der großen Aufgaben im neuen Jahr, sagt Scholz. Mehr als 30 Millionen Impfungen sind in Deutschland seit Mitte November verabreicht worden. Bis Ende Januar sollen es weitere 30 Millionen Impfungen werden. Eindringlich appelliert Scholz an die noch Ungeimpften: "Machen Sie gleich in den nächsten Tagen einen Termin bei einem Impfzentrum, bei einem Arzt oder einer Ärztin. Nutzen Sie die Möglichkeiten, sich spontan und ohne Anmeldung impfen zu lassen! Bitte verschieben Sie es nicht auf demnächst!"