
Corona-Maßnahmen-Gegner machen mobil
DW
Auch im neuen Jahr gehen die Proteste gegen staatliche Einschränkungen im Kampf gegen Corona weiter. Es kommt zu Aktionen in etlichen deutschen Städten - mit insgesamt mehreren zehntausend Teilnehmern.
An zahlreichen Orten in Deutschland sind wieder Kritiker der staatlichen Corona-Maßnahmen auf die Straße gezogen. Besonders viele Protestierende wurden im Osten der Republik gezählt.
In Mecklenburg-Vorpommern beteiligten sich nach Angaben eines Polizeisprechers rund 12.000 Menschen in mehr als 20 Städten an angemeldeten Lichterspaziergängen, Kundgebungen sowie nicht angemeldeten Schweigemärschen. In Rostock versuchten einige Personen, die Demonstrationsroute zu ändern und Polizeiabsperrungen zu durchbrechen. Unter Einsatz von "einfacher körperlicher Gewalt" und von Schlagstöcken sei dies verhindert worden, teilten die Einsatzkräfte mit. Vereinzelt kam es zu Gegenkundgebungen.
In Thüringen nahmen nach offizieller Zählung rund 16.000 Menschen an Protesten gegen Corona-Schutzmaßnahmen teil. Abgesehen von kleinen Rangeleien seien die Demonstrationen friedlich verlaufen, so die Behörden. Es handelte sich in allen Fällen um sogenannte Spaziergänge - also keine angemeldeten Versammlungen.
Auch in Sachsen zeigten Tausende Menschen ihren Unmut. In Dresden und in Leipzig ging die Polizei gegen - laut Corona-Notfall-Verordnung des Landes - unzulässige Versammlungen an mehreren Orten vor. In der Leipziger City mussten Beamte Demonstranten und Gegendemonstranten trennen. In Lichtenstein bei Zwickau wurden Einsatzkräfte attackiert, 14 von ihnen seien verletzt worden. "Eine Person versuchte, einem Beamten die Dienstwaffe zu entreißen und ein Polizist erlitt eine Bissverletzung durch einen Teilnehmer der Versammlung", teilte die zuständige Polizeidirektion weiter mit.
Die Polizei in Magdeburg in Sachsen-Anhalt berichtete von durchbrochenen Polizeiketten, Flaschenwürfen auf Beamte und eingesetzter Pyrotechnik. Nach ersten Erkenntnissen seien aber keine Beamten verletzt worden. In Brandenburg kam es ebenfalls zu Protesten. Das Bündnis "Potsdam bekennt Farbe" hatte in der Landeshauptstadt dazu aufgerufen, den Gegnern der Corona-Maßnahmen nicht die Stadt zu überlassen.