Corona-Krise: In der Pandemie zeigt sich der hässliche Deutsche
Frankfurter Rundschau
Sturheit und Starrsinn treten in der Corona-Pandemie als gesundheitspolitischer Risikofaktor in Erscheinung. Die Kolumne.
München – Es ist noch nicht allzu lange her, dass die so unterschiedlichen Regionen Europas mit großen Hoffnungen und Reformfantasien bedacht wurden. Eine intelligente Form der Globalisierung, so die Idee, kommt an den lokalen Besonderheiten nicht vorbei.
Rund 500 Millionen Menschen, schrieb etwa die Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot, leben in europäischen Regionen, „die unterschiedliche Sprachen sprechen und aus unterschiedlichen Kulturen stammen: Die einen essen lieber Pizza, die anderen lieber Hering, es gibt unterschiedliche Trachten und Bräuche, sehr viele verschiedene Käsesorten und ganz unterschiedliche Häuser“.
Sie alle aber seien geeint durch gemeinsame Werte: „Freiheit, Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte und eine soziale Marktwirtschaft. Man nennt sie die Werte der europäischen Aufklärung.“ Ein Gefälle zwischen Stadt und Land? Muss es nicht geben, das Internet schließt Lücken, und der Interregio schafft Verbindungen.