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Corona-Kreuzimpfung nun auch von EMA und ECDC empfohlen
DW
Ergebnisse verschiedener Studien zeigen: Menschen, die unterschiedliche Impfungen von AstraZeneca, BioNTech oder Moderna erhalten, entwickeln stärkere Immunantworten als die, die immer nur die gleiche Impfung bekommen.
Die europäische Zulassungsbehörde (EMA) und die Gesundheitsbehörde (ECDC) empfehlen seit dem 7.12.2021 ausdrücklich Kreuzimpfungen mit Vektor- und mRNA-Impfstoffen gegen COVID-19. Praktisch zeitgleich erklärte Matthew Snape, Virologe der Universität Oxford in England und Leitender Forscher einer großen Patientenstudie namens Com-COV2 gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass die Studie guten Erfolg mit Kreuzimpfungen gezeigt habe.
Nachdem die EMA (European Medicines Agency) im Januar 2021 den Corona-Impfstoff von AstraZeneca zugelassen hatte, wurde das Mittel zunächst ohne Einschränkungen verimpft. Dann aber wurde festgestellt, dass es vor allem bei jungen Frauen sehr vereinzelt nach der Impfung ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von gefährlichen Hirnvenenthrombosen gab. Am 1. April empfahl die Ständige Impfkommission daher, dass nur noch Menschen über 60 mit AstraZeneca gegen COVID geimpft werden sollten. Das bedeutete, dass eine Vielzahl an Erstgeimpften für ihre zweite Dosis auf die Impfstoffe von BioNTech-Pfizer oder Moderna umsteigen mussten. Heute können sich wieder alle Erwachsenen in Deutschland mit AstraZeneca impfen lassen, wenn sie die Risiken vorher mit ihrem Arzt geklärt haben.
Aber neue Studien zeigten schon bald, dass die Kombination von zwei verschiedenen Impfstoffen möglicherweise mehr als nur eine Notlösung sein könnte.
Die Forschenden der University of Oxford hatten erstmals im Juni publiziert, dass Patienten, die erst eine AstraZeneca- und vier Wochen später eine BioNTech-Dosis verimpft bekamen, mehr Antikörper aufbauten als diejenigen, die zweimal AstraZeneca bekamen. Auch die umgekehrte Reihenfolge war noch effektiver als zweimal AstraZeneca. Am meisten Antikörper wurden bei den Studienteilnehmern nachgewiesen, die zwei Impfdosen von BioNTech-Pfizer erhielten. Wobei nun auch herauskam, dass BioNTech-Pfizer, gefolgt von einer Moderna-Impfung noch bessere Ergebnisse zeigt.
In der Com-COV Studie bekamen 830 Freiwillige älter als 50 Jahre verschiedene Imfstoff-Kombinationen. Zwischen der ersten und der zweiten Impfung lagen jeweils etwa vier Wochen. Seitdem nahmen einer zweiten Com-COV2 Studie 1070 Freiwillige teil.