Corona: Intensivstationen überlastet – Kleeblatt-System soll helfen
Frankfurter Rundschau
Die vierte Corona-Welle rollt, die Intensivbetten werden in vielen Landkreisen vor allem im Osten und Süden knapp. Nun wird das sogenannte Kleeblatt-System aktiviert.
Frankfurt – Die Zahlen von Neuinfektionen mit Corona in einigen Regionen Deutschlands steigen bedrohlich an. Vor allem dort, wo die Impfquote niedrig ist, wird es eng auf den Intensivstationen. In einigen Landkreisen führt das inzwischen dazu, dass die Überlastungsgrenze erreicht ist. Die Bundesländer Sachsen, Thüringen, Bayern, Berlin und Brandenburg haben nun mit der Aktivierung des sogenannten Kleeblatt-Systems auf den Notstand reagiert.
Das Kleeblatt-System bedeutet im Kern eine strategische Verlegung von an Corona erkrankten Intensivpatienten. Der Anteil der Belegung durch Corona-Patienten an allen betreibbaren Intensivbetten für Erwachsene liegt laut den aktuellsten Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom 25. November 2021 aktuell bereits bei 18,2 Prozent, insgesamt handelt es sich um 4.070 Fälle. Die bundesweit höchste Hospitalisierungsquote weist Thüringen mit 18,72 pro 100.000 Einwohner:innen auf, gefolgt von Sachsen-Anhalt mit 12,11. Die niedrigste Quote hat Hamburg mit 2,48.
Die Hospitalisierungsquote von Ungeimpften lag laut aktuellsten Wochenbericht des RKI vom 18. November 2021 um 1400 Prozent höher als jene derjenigen, die mindestens zwei Impfungen (respektive eine mit dem Impfstoff von Johnson&Johnson) erhalten hatten. Die bundesweit niedrigste Impfquote weist gemäß dem digitalen Impfquotenmonitorings des RKI Sachsen auf, hier liegt die Gesamtquote bei gerade einmal 60,2 Prozent, es folgen Thüringen mit 63,8 und Brandenburg mit 64,1 Prozent.