Corona-Infektion für Männer tödlicher als für Frauen: Das ist der Grund
Frankfurter Rundschau
Männer erkranken häufiger schwer an Covid-19 als Frauen – doch wieso? Die Unterschiede der Schwere der Corona-Infektion haben mehrere Gründe.
Frankfurt - Der eine landet auf der Intensivstation und muss künstlich beatmet werden, der andere merkt das Virus nicht einmal. Eine Corona-Infektion kann unterschiedliche Auswirkungen haben. Während einige Menschen gar keine Symptome entwickeln, kann eine Covid-19-Erkrankung bei manchen Personen zum Tod führen.
Neben dem Alter und diversen Vorerkrankungen spielt auch das Geschlecht eine Rolle. Es gibt also einen Unterschied beim Corona-Verlauf zwischen Männern und Frauen. Männer sterben - wie Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) nahelegen - häufiger an oder mit einer Corona-Infektion als Frauen. Doch warum ist das so? Forschende haben nun neue Details dazu veröffentlicht.
Wie der Spiegel auf Basis der RKI-Zahlen zeigt, liegt die Zahl der Todesfälle an oder mit Corona bei Männern in der Altersgruppe 35 bis 59 Jahren deutlich höher als bei Frauen. Besonders grotesk daran: Bei Frauen sind deutlich mehr Infektionsfälle gemeldet worden. Trotzdem sterben mehr Männer an oder mit Covid-19. Das sind die RKI-Zahlen:
Klar ist: Das Immunsystem einer Frau funktioniert anders als bei einem Mann. „Es war schon vor der Corona-Pandemie bekannt, dass Frauen eine schnellere Immunantwort gegen RNA-Viren aufbauen, zu denen Sars-CoV-2 gehört“, betont etwa Marcus Altfeld beim Spiegel. Er ist Experte für Immunologie am Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie in Hamburg.
So verweisen Forschende auf Schwangerschaften bei Frauen. Da brauche es den Vorteil der besseren Immunantwort. Schließlich muss die Frau auch das ungeborene Kind schützen - auch vor Infektionen. Zudem profitiert ein Baby in den ersten Monaten von den Antikörpern der Muttermilch. Evolutionär macht das also nur Sinn.