Corona in Hessen: Streit um Weihnachtsmarkt – Petition fordert Absage
Frankfurter Rundschau
Die Corona-Inzidenzzahlen steigen. Städte wie Darmstadt überarbeiten ihre Sicherheits-Konzepte. Frankfurt will an den bisherigen Plänen festhalten.
Frankfurt am Main - Louis Vespermann baut am Donnerstagmittag gerade seinen Stand „Alte Frankfurter Backstubb“ auf. Sein Gefühl dabei: „Ängstlich“, so beschreibt er es. „Es ist das erste Mal, dass wir auf dem Weihnachtsmarkt in Frankfurt sein dürfen. Ich habe sehr viel Geld in den neuen Stand investiert. Wenn er denn ab Montag stattfindet und nicht wie in München doch am Ende noch abgesagt wird. „Dann wird es finanziell eng“, sagt Vespermann. Seine Befürchtung ist nicht unbegründet: Die Corona-Infektionszahlen steigen täglich, das Robert-Koch-Institut warnt vor größeren Zusammenkünften, und viele Städte in Hessen überlegen, wie sie nun beim Thema Weihnachtsmarkt reagieren sollen.
Vespermann kann zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen, dass am Donnerstagabend eine vorsichtige Entwarnung von Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) kommen wird. „Ich weiß doch, viele Menschen freuen sich auf den Weihnachtsmarkt, einfach wieder zusammenzusein, eine besondere Atmosphäre zu genießen“, sagt der Regierungschef nach dem Bund-Länder-Treffen.
„Das kann man und kann trotzdem auch bestimmte Regeln einhalten.“ Er sei sehr dankbar, dass er den Betreiber:innen und Schausteller:innen nicht sagen müsse, das fände alles nicht mehr statt. „Wir können in Hessen, anders als in anderen Ländern, die sehr hohe Inzidenzen haben, das verantworten.“ Letztlich vertraue er, dass die Behörden vor Ort die richtigen Entscheidungen träfen. In manchen Orten, wo es enger sei, könnten Einschränkungen möglich sein. Das dürfte aber für Frankfurt nicht gelten.