
Corona-Impfstoff der US-Armee soll vor vielen Varianten schützen
Frankfurter Rundschau
Ein neuer Corona-Impfstoff, der aktuell von der US-Armee entwickelt wird, könnte in der Pandemie ein echter „Gamechanger“ werden – und das auf der ganzen Welt.
Silver Spring – Als noch kein Corona-Impfstoff auf dem Markt war, überschlugen sich die Meldungen über die Mittel von Biontech/Pfizer, Moderna und Astrazeneca. Sowohl über Labortests als auch Studien zur Wirksamkeit wurde stets berichtet. Doch während die gerade genannten Vakzine erfolgreich gegen das Coronavirus eingesetzt werden, werden einige Stoffe nicht mehr weiterentwickelt – wie etwa der Impfstoff der ersten Generation von Curevac aus Tübingen.
Doch trotz der wirksamen Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna erregt nun ein weiteres Vakzin Aufmerksamkeit, welches sich aktuell noch in der Entwicklungsphase befindet. Erforscht und getestet wird das Mittel von der Armee der USA, es soll gegen gleich mehrere verschiedene Virusvarianten wirksam sein. Laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins Spiegel wurde der am Walter Reed Army Institute of Research entwickelte Impfstoff gerade zum ersten Mal in einer kleinen Phase-I-Studie an Menschen geprüft.
Das Besondere: Es handelt es sich dabei um einen Spike-Ferritin-Nanopartikel-Impfstoff, kurz SpFN. Einen Protein-Impfstoff, ähnlich wie das Mittel von Novavax, welches kürzlich bereits in der Europäischen Union (EU) zugelassen wurde. SpFN basiert auf dem namensgebenden Protein Ferritin, das im Körper als wichtiger Eisenspeicher dient. Dieses Protein faltet sich zu einer Kugel mit 24 Untereinheiten. An jeder dieser Untereinheiten ließe sich theoretisch ein Spike-Protein einer Corona-Mutante befestigen, berichtet spiegel.de.
Zudem enthalte das US-amerikanische Vakzin einen Wirkverstärker, der sicherstellen soll, dass das Immunsystem nach einer Impfung genügend Antikörper und T-Zellen (weiße Blutkörperchen) produziert. Der amerikanische Epidemiologe Eric Feigl-Ding äußerte sich auf Twitter bereits zu dem Armee-Impfstoff: „Ich bin zuversichtlich, aber die oben genannte Studie hat nur Phase eins abgeschlossen.“ Gegenüber der Nachrichtenseite Defense One erklärte Kayvon Modjarrad, Gründungsdirektor der Abteilung für neu auftretende Infektionskrankheiten am Walter Reed Army Institute of Research, im Dezember 2021, dass die Studienergebnisse derzeit noch geprüft würden.
Laut dem Bericht von spiegel.de sollten in der frühen Phase der klinischen Prüfung 72 Erwachsene zwischen 18 und 55 Jahren entweder zwei Dosen des Covid-19-Impfstoffs im Abstand von 180 Tagen oder drei Dosen im Abstand von 28 und 180 Tagen zur Erstimpfung erhalten haben. Die Dreifachimpfung sei probeweise unterschiedlich dosiert worden. So sollte die Verträglichkeit geprüft und erste Hinweise auf das Ausmaß der Antikörperantwort ermittelt werden.