Corona: Freistaat übernimmt deutlich mehr Haftungsrisiken
n-tv
Erfurt (dpa/th) - Der Freistaat Thüringen hat im Corona-Jahr 2020 deutlich mehr Bürgschaften und Garantien für Unternehmen übernommen als noch 2019. Der Umfang der übernommenen Haftungsrisiken verfünffachte sich auf rund 125 Millionen Euro (2019: 22 Millionen Euro), wie das Finanzministerium am Samstag in Erfurt mitteilte. "Der Anstieg ist maßgeblich auf die Corona-Pandemie zurückzuführen", sagte Finanzministerin Heike Taubert (SPD). Im ersten Halbjahr 2021 sei die Nachfrage nach staatlichen Bürgschaften wieder rückläufig. Bis Ende Juni sei ein Umfang von etwa 16 Millionen Euro gewährt worden.
Mit dem Instrument sei der Thüringer Arbeitsmarkt in einer schwierigen Situation stabilisiert worden, sagte Taubert. Vor allem Unternehmen aus der gewerblichen Wirtschaft sei damit unter die Arme gegriffen worden. Insgesamt entfielen auf den Sektor mehr als 117 Millionen Euro an Bürgschaften und Garantien. Damit seien mehr als 200 Thüringer Unternehmen und 6500 Beschäftigte unterstützt worden. In der Finanz- und Wirtschaftskrise 2009 und 2010 sei der Bürgschaftsumfang noch einmal höher gewesen als 2020. Mit Bürgschaften stellt das Land in der Regel seine Kreditwürdigkeit zur Verfügung, um etwa kleinen und mittleren Firmen bei Bankkrediten unter die Arme zu greifen, falls deren Sicherheiten nicht reichen. Im April 2020 hatte Thüringen seinen Bürgschaftsrahmen um 935 Millionen Euro erhöht, um die Pandemiefolgen abzupuffern. Künftig könne mit dem Instrument die Thüringer Wirtschaft auch bei Herausforderungen wie dem Umbruch in der Autobranche unterstützt werden, sagte Taubert.More Related News