
Corona-Booster-Impfung: Stiko gesteht Fehler ein - „Das war total falsch“
Frankfurter Rundschau
Die Booster-Impfung für Personen ab 18 Jahre wurde in Deutschland erst sehr spät zugelassen. Die Stiko räumte eigene Fehler ein.
Hamburg – Die Corona-Pandemie in Deutschland spitzt sich immer weiter zu. Eine bundesweite Inzidenz von über 400, tägliche mehr als 70.000 Neuinfektionen – mittlerweile wird sogar über einen erneuten Lockdown diskutiert. Vor kurzem hat der voraussichtliche Neukanzler Olaf Scholz (SPD) verkündet, noch in diesem Jahr die nötigen Papiere vorzubereiten, um im Bundestag über ein allgmeine Impfpflicht abzustimmen.
Die Frage ist: Wie konnte es so weit kommen? Viele Fachleute schieben es auf die laschen Corona-Regeln, die zu spät verschärft wurden. Andererseits könnte es auch an der Impfbereitschaft liegen, denn die Zahl der Neuinfektionen bei Ungeimpften ist deutlich höher, als bei geimpften Personen. Bereits vor der vierten Welle stagnierte die deutschlandweite Impfquote quasi wochenlang. Auch die Ständige Impfkommission (Stiko) wurde für die verspätete Booster-Impfung kritisiert. Der Vorsitzende Thomas Mertens hat nun einige Fehler aus der Vergangenheit eingeräumt.
Hauptkritikpunkt ist die später Empfehlung für Auffrischungsimpfungen. Erst am 18. November 2021 gab die Stiko grünes Licht für Booster-Impfungen mit mRNA-Impfstoffen für Personen ab 18 Jahren. Zuvor galt die Empfehlung nur für Männer und Frauen über 70. „Aus der heutigen Perspektive“ sei diese Entscheidung zu spät gewesen, erklärt Stiko-Chef Mertens im Fernsehinterview in der ARD. Eine zügigere Empfehlung wäre „wahrscheinlich günstiger gewesen.“