
Corona-Alarm im DFB-Team
Frankfurter Rundschau
Fünf Spieler werden nach Infektion von Niklas Süle in Quarantäne geschickt, vier weitere dürfen bleiben. Schutzregeln für den Abschied von Joachim Löw werden verschärft.
Es ist noch früh am Morgen, als die sechs Kiebitze vor dem schicken Hotel Ritz-Carlton von zwei freundlichen Sicherheitsleuten weggeschickt werden. Autogramme der Fußballstars gibt es an diesem Dienstagmorgen in der Wolfsburger Autostadt nicht. Auch die Reporter werden gebeten, sich in einem größeren Radius nicht mehr der Herberge zu nähern. Besondere Vorkommnisse erfordern besondere Maßnahmen.
Denn das Coronavirus hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft erfasst. Zum WM-Qualifikationsspiel am Donnerstag (20.45 Uhr/ RTL) gegen Liechtenstein in der mit 26 000 Zuschauenden ausverkauften Arena wird der laut Verbandsangaben trotz doppelten Impfschutzes positiv getestete Niklas Süle ebenso wenig antreten dürfen wie die allesamt negativ getesteten Bayern-Profis Joshua Kimmich, Serge Gnabry und Jamal Musiala sowie der Salzburger Stürmer Karim Adeyemi. Das entschied das für Süle zuständige Gesundheitsamt München-Land nach Rücksprache mit DFB-Teamarzt Tim Meyer. „Grundsätzlich ist es so, dass die Impfung eines der Kriterien ist“, sagte Meyer. Auch „die Intensität und die Dauer der Kontakte“ würden einbezogen.
Laut Vorgaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) müssen enge Kontaktpersonen ohne Symptome jedoch nicht mehr in Quarantäne, wenn sie geimpft sind. Somit dürfte es sich bei den vier neben Süle ebenfalls isoliert in Autos nach Hause geschickten Profis entweder um Ungeimpfte oder um Personen mit Symptomen handeln. Im Fall von Kimmich ist bekannt, dass er nicht geimpft ist. Womöglich hätte der Mittelfeldspieler an den Länderspielen gegen Liechtenstein und in Armenien teilnehmen können.