
Corona-Überlastung: Kliniken in Bayern senden dramatischen Hilferuf
Frankfurter Rundschau
Kliniken in Bayern sind schon jetzt an ihrer Belastungsgrenze angekommen. Sie fordern deshalb deutlich härtere Beschränkungen.
München - Die Corona-Pandemie hat Deutschland erneut voll im Griff. Nach einer Entspannung im Sommer steigt die Zahl der Neuinfektionen wieder dramatisch an. Hausärzt:innen und Kliniken sind vielerorts wieder an ihre Belastungsgrenze gelangt. Die Bettenbelegung in den Krankenhäusern ist ausgelastet oder nähert sich einem kritischen Zustand. Die bayerischen Krankenhäuser warnen nun vor einer unmittelbar drohenden Überlastung der Intensivstationen und fordern deshalb deutlich härtere Kontaktbeschränkungen im Freistaat.
„Die aktuelle Lage ist so dramatisch, wie sie noch nie in der gesamten Pandemie-Zeit in Bayern war“, sagte der Geschäftsführer der Bayerischen Krankenhausgesellschaft, Roland Engehausen, der Augsburger Allgemeinen. „Wir haben schon jetzt kaum noch Kapazitäten“, berichtete Engehausen. In bayerischen Kliniken müssten sogar Krebs-Operationen auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Auch die Verlegung von Patienten in angrenzende Bundesländer werde immer schwieriger. Denn auch dort sind die Kliniken vielerorts aufgrund der aktuellen Corona-Lage bereits an ihrer Kapazitätsgrenze angelang.
„Die Infektionszahlen müssen runter, um die planbaren Behandlungen, die wir jetzt verschieben, durchführen zu können“, forderte der Krankenhaus-Vertreter. „Wir brauchen deutliche Kontaktvermeidung“, sagte Engehausen. „Ob man das Lockdown oder anders nennt, ist für uns Kliniken zweitrangig.“