COP26: Verwässerter Entscheidungsentwurf
Frankfurter Rundschau
Die UN-Klimakonferenz steht vor dem Abschluss. Der Entscheidungsentwurf ruft gemischte Reaktionen hevor.
Glasgow – Bei der UN-Klimakonferenz in Glasgow zeichnen sich angesichts abgeschwächter Formulierungen zur Abkehr von fossilen Energien und Streits über Finanzhilfen noch einige Verhandlungsstunden ab. Die COP26-Präsidentschaft unter Führung von Großbritannien legte am Samstagmorgen (13.11.2021) einen neuen Beschlusstext vor. Der Entscheidungsentwurf enthält weiterhin einen Aufruf zu schnelleren nationalen Klimaschutzmaßnahmen sowie einen Appell zum Kohleausstieg. Beides jedoch in abgeschwächter Form.
Im dritten Entscheidungsentwurf wurde der in der vorherigen Textfassung enthaltene Appell an die Staaten, den Kohleausstieg zu beschleunigen, durch den Aufruf ersetzt, „ihre Bemühungen in Richtung eines Ausstiegs“ zu beschleunigen. Weiterhin enthalten ist außerdem die am Freitag (12.11.2021) hinzugefügte Einschränkung, dass damit nur Kohlekraftwerke ohne Technologien zur Abscheidung von klimaschädlichem Kohlendioxid gemeint sind.
Auch der Aufruf an die Staaten, ihre Subventionen für fossile Energieträger einzustellen, enthält weiterhin eine Einschränkung. Damit sind laut Beschlussentwurf nur „ineffiziente“ Subventionen gemeint. Das sorgt für Kritik: Damit bleibe es jedem Land selbst überlassen, seine Subventionen in klimaschädliche Energien für „effizient“ zu erklären, so Christoph Bals, Geschäftsführer der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch am Freitag (12.11.2021).