
CO2 speichern mit Bioenergie-Kraftwerken: Bluff oder Klimarettung?
DW
CO2 mit dem BECCS-Verfahren abfangen und speichern könnte die Klimakrise abbremsen. Doch wie realistisch ist die Umsetzung der umstrittenen Technik? Ein Überblick über Chancen und Nachteile.
Der CO2-Ausstoß muss schnell und drastisch reduziert werden, um das Pariser Klimaziel noch einzuhalten. Das derzeitige Tempo der Staaten zur Abkehr von Kohle, Öl und Gas reicht dafür nicht aus.
Im letzten Sachstandsbericht betonte der Weltklimarat (IPCC) deshalb, dass selbst bei einer Halbierung der CO2-Emissionen bis 2030 die Welt zusätzlich auf Technologien zur CO2-Entfernung aus der Atmosphäre angewiesen sein wird.
Einige Optionen dafür, wie etwa das Pflanzen von mehr Bäumen und der Erhalt von bestehenden Wäldern, sind vergleichsweise einfach. Neue Technologien, wie etwa die Gewinnung von Bioenergie mit gleichzeitiger CO2-Abscheidung und anschließender unterirdischer Speicherung (BECCS) sind in größerem Maßstab bisher kaum erprobt. Worum geht es dabei?
BECCS steht für Bio Energy Carbon Capture and Saving. Einfach gesagt wird bei dieser Methode Biomasse, etwa Holz, Stroh oder Energiepflanzen, in Kraftwerken verbrannt, um Energie zu gewinnen. Das dabei freiwerdende CO2 wird abgefangen, tief in den Boden gepumpt und dort dauerhaft gelagert (CCS).
Die Pflanzen haben beim Wachsen CO2 aus der Luft aufgenommen, das beim Verbrennen der Pflanzen wieder frei wird. Das Klimagas wird aufgefangen und gespeichert, so wird in der Summe CO2 aus der Atmosphäre entzogen. Man spricht dabei auch von negativen Emissionen.